Lightning over Water 

 

Spät in der Nacht, oder auch im Morgengrauen, hält ein Taxi vor einer Tür in Downtown Manhattan, und ein Mann steigt aus, mit ausdruckslosem Blick, bekleidet mit einem Regenmantel, und mit einem Koffer in der Hand. Es könnte ein Killer sein, aus einem dieser Filme der schwarzen Serie, von dem einem der Titel gerade nicht einfällt, aber an den man sich erinnert, weil seine Stimmung, sein Licht, ihn aus der Vielfalt des Genres herausheben. Der Mann im Regenmantel ist aber kein bezahlter Killer, angeheuert, um jemanden umzubringen; es ist Wim Wenders, der zu Nicholas Ray kommt, um einen Film über die letzten Wochen seines Leben mit ihm zu machen. (Bernardo Bertolucci)

 

Was entstand, ist einzigartig in der Geschichte des Films - eine Chronik des Sterbens, ein Dokument der letzten Tage, das von Ray und von Wenders, dem Zusehenden beim Sterben, teils wie ein Fundstück direkt aufgenommen, teils wie eine Fiktion inszeniert wird.

Am Ende ist Ray tot. Eine Dschunke mit seiner Urne, seinen Freunden und einer Kamera segelt den East River hinab.

 

Zu dem Film “Nicks Film / Lightning over Water“ erschien 1981 ein Drehbuch/Sceenplay.

Einige Fotos aus diesem Buch sind die Basis für diese Zeichnungen.